Ausstellungsdauer:
15. Nov. 2023 bis 8. Febr. 2024
Öffnungszeiten:
Montag bis Freitag von 8 bis 16 Uhr
Berner Bildungszentrum Pflege
Freiburgstrasse 133, Bern
Ausstellung mit Werken von Andra Ardeleanu, David Blaser, Luisa Irina Carnal, Verónica De Almeida Gonçalves, Elia Forster, Anik Glaeske, Sandra Lobsiger, Janis Meichtry, Leonie Moser, Marina Neuenschwander, Milena Pauli, Micheline Reichen, Nils Thurnherr, Nina Trummer, Nadine Uhlmann, Eliot Ummel, Michelle Wehrli, Shannon Shania Woldu. Zur Ausstellung erscheint ein bebildertes Begleitheft mit Texten der Studierenden und dem Projektleiter Frantiček Klossner.
Das interdisziplinäre Unterrichtsmodul «Kunst & Pflege» wurde von Frantiček Klossner und Urs Schürch explizit für Studierende im Bereich der Pflege entwickelt. Das Pilotprojekt wurde 2017 im Rahmen des Wettbewerbs «tête-à-tête / Kunst an Schulen» von der Kulturförderung des Kantons Bern zur erstmaligen Durchführung am Bildungszentrum Interlaken BZI ausgewählt. Seither konnte das Projekt an der Haute Ecole de la Santé La Source in Lausanne und an der Haute Ecole de Santé du Canton de Vaud HESAV sowie an der Berufsschule BFF Bern durchgeführt werden. Das Kunsthaus Interlaken (2018) und das Musée de la main UNIL-CHUV (2021) haben dem Projekt zwei viel beachtete Sonderausstellungen gewidmet.
Im Herbst 2023 konnte das Projekt unter der Leitung von Myriam de Wurstemberger und Frantiček Klossner ein weiteres Mal am Berner Bildungszentrum Pflege durchgeführt werden. «Kunst & Pflege» bietet den Studierenden eine aktive Auseinandersetzung mit kulturellen Themen und künstlerischen Ausdrucksformen. Persönliche Erfahrungen und Emotionen aus der Pflege werden in unkonventioneller und kreativer Weise sichtbar gemacht. Die im Unterricht entwickelten, künstlerischen Werke der Studierenden vermitteln einen sehr lebhaften und authentischen Einblick in aktuelle Themen und Erfahrungswelten der Pflege.
Was von Aussenstehenden oft übersehen wird, ist die Fähigkeit von Pflegepersonen, den Körper und die Mimik von Patientinnen und Patienten und ihren Angehörigen in empathischer Weise zu lesen. Eine Diagnose beispielsweise kann eine ebenso grosse psychische Belastung darstellen wie die Symptome einer Krankheit. Es gibt entscheidende Unterschiede zwischen «dem Schauen» und «dem Sehen». Das tatsächliche Sehen ist eine dynamische Synthese von Informationen, die zu Erkenntnis und empathischem Handeln führt, während das Schauen eher passiv und distanziert bleibt. Die persönliche Auseinandersetzung mit Kunst und die kreative künstlerische Umsetzung eigener innerer Bilder sind hervorragende Mittel, um das «aktive empathische Sehen» zu trainieren und die diagnostischen Fähigkeiten zu schärfen.
Das Bildungsprojekt «Kunst und Pflege» wurde ausgewählt im Rahmen des Wettbewerbs «tête-à-tête / Kunst an Schulen» der Kulturförderung des Kantons Bern. Die Durchführung wurde ermöglicht mit freundlicher Unterstützung von Swisslos/Kultur Kanton Bern in Kooperation mit der Stanley Thomas Johnson Stiftung. Die Realisierung der Sonderausstellung wurde ermöglicht mit Unterstützung der Burgergemeinde Bern und Grace S. Sandblom / S. Gautschi. Ihnen allen danken wir sehr herzlich für die grosszügige Förderung des Projekts.